Dein Körper ist deine Ausstrahlung
31.01.2018 12:04
von Ulrike Bauer

Dein Körper ist deine Ausstrahlung

Wie sehr ist dir bewusst, dass deine Ausstrahlung mit deinem Körper in Verbindung steht – oder anders formuliert: dass ohne deinem körperlichen Bewusstsein gar keine Ausstrahlung möglich ist?

Oder sogar noch direkter: dass dein Körper deine eigentliche Ausstrahlung IST?


Um dir ein wenig mehr Einblick in den Background von Körperbewegt-Kursen bzw. Körperbewegt-Übungen zu geben, möchte ich dir gerne heute erklären, wie eines der Themen, das Körperbewegt bedeutet, mitspielt.

 
Du hast 6 Sinne

Der Zusammenhang zwischen Körper und Ausstrahlung ist erklärbar durch unseren sogenannten 6. Sinn. Dieser Sinn hat wenig mit dem 6. Sinn zu tun, den wir gerne sprichwörtlich verwenden, er ist tatsächlich ein Sinn wie auch die anderen 5 Sinne unseres Körpers.

Lange Zeit waren auch in der Forschung nur 5 Sinne bekannt – dies sind die Sinne, die wir auch heute oft noch als unsere Sinne angeben:
sehen, hören, schmecken, riechen, tasten.


Berühren statt tasten

Wir bei Körperbewegt nennen den Begriff „tasten“ auch gerne „berühren“.

Denn genau hier liegt die Wende auch in der Forschung.
Tasten alleine genügt nicht mehr als Begriff oder auch als Sinn.
Denn Tasten ist nur das, was du berührst.

Was aber ist mit z.B. dem Spüren von Schmerz, auch das ist vergleichbar mit Tasten – in diesem Fall ein inneres Tasten deines Körpers.
Oder auch, dass du spürst, wenn dich etwas berührt. Das ertastest du doch auch nicht, du kannst es aber genauso spüren.
Und nicht umsonst haben wir vom Wort Sinn erweiterte Wörter wie Sinnlichkeit.

Ein typisches Beispiel dafür: schließe die Augen, und beobachte mit dem inneren Auge deinen Körper. Ohne dass du ihn siehst, weißt du doch genau, wo z.B. dein Ellenbogen ist. Du hast das Gefühl, ihn zu spüren, obwohl du ihn selbst nicht berührst und auch nicht von jemand anderem berührt wirst. Dies ist doch auch eine erweiterte Form von innerem Ertasten durch Beobachten.

Dieses Erspüren funktioniert durch dein körperliches Nervensystem. Dieses Prinzip ist am besten möglich mit geschlossenen Augen.
Später, wenn du es mit geschlossenen Augen bereits intensiv geübt hast, ist es auch genauso erspürbar mit offenen Augen.

Dieses innere Erspüren oder auch Spüren von außen ist dieser 6. Sinn.
Es sind, wörtlich übersetzt, Empfindungen, die dir gehören.

 

Achtsame Bewegung ist anders als einfach nur bewegen

Durch diesen 6. Sinn lernst du deinen Körper und deine Bewegung in einer ganz besonderen Form kennen. Es ist ein achtsames Kennenlernen und achtsames Bewegen.

Es ist vor allem ein Zugang, ein bewusst werden deines inneren Raumes.

Beobachtest du den Körper innen, wirst du unmittelbar spüren, dass du dich dadurch völlig anders, viel bewusster bewegst.


Dein innerer Körper ist nicht einfach nur Anatomie, dein innerer Raum ist viel mehr

Und noch etwas Spannendes bietet dir dieses innere Beobachten: du siehst bzw. empfängst Bilder von deinem inneren Raum, die nicht unbedingt der Realität entsprechen. Vielleicht erscheint dir dein Arm heute länger, als er realistisch ist. Vielleicht ist dein Schultergelenk größer oder enger, vielleicht erscheint dir der innere Abstand zwischen Kopf und Becken viel kleiner, als es realistisch der Fall ist.

Diesen inneren Raum, so wie du ihn siehst und spürst, ist abhängig von deiner Tagesverfassung, was du erlebst oder erlebt hast in deinem Leben, von dem Raum, in dem du dich gerade befindest, von deinem Umfeld, das jetzt gerade um dich ist, von der Akustik um dich – kurz: von allem, was sich sowohl in dir als auch außerhalb von dir abspielt.

Dieser innere Raum, so wie du ihn siehst und spürst, dein momentaner Zustand, ist somit auch deine eigentliche Ausstrahlung.
Du wirst spüren: es verändert sich sehr schnell dein Verhältnis zu deinem Umfeld und auch zu dir selber.


Eine Übung dafür

Damit du das Ganze in einfacher Form auch ausprobieren kannst, biete ich dir folgende Übung an:

Mach die Übung mit geschlossenen Augen - deine inneren Augen beobachten deinen Weg der Atmung und deinen Körper.
Du siehst und spürst gleichzeitig.

Lege dich in die Seitlage (z.B. nach links gerollt), leg den rechten Arm weit nach vorne am Boden ab, und den Kopf entweder schwer im Gewicht am Boden oder auf deinen 2. Arm abgelegt (besser wäre am Boden).

Mach dein linkes Bein am Boden liegend gebeugt, und dein rechtes Bein so lang wie möglich.
Nun beobachte deinen Einatem.
Atme mit einem langen Einatem vom Kopf bis zum Ende des Beckens (also bis zu deinem Bein ein).

Durch die Seitlage wirst du den Atem ohnehin verstärkt in deiner hohen (rechten) Körperseite spüren. Verstärke das, indem du mit deiner inneren Beobachtung nur diese rechte Seite beobachtest.
Beobachte und verfolge den Verlauf der Atmung: sieh innen zu, wie der Atem beim Kopf einfließt, durch die rechte Halsseite, die rechte Schulter, rechts innen durch die Rippen, die Taille, bis in deine rechte Hüfte fließt.

Mit jedem Mal stell dir bildlich diese Atmung wie eine tiefe Welle in dir vor.
Eine Welle, die vom Kopf bis in deine Hüfte fließt, und dann, wenn sie in der Hüfte ankommt, deine Hüfte sogar wegschiebt Richtung langem Bein.

Du kannst dir diese Atmung auch vorstellen wie eine Art Luftballon, der bewusst durch jeden Raum deiner rechten Körperseite fließt. Dort, wo sich der Luftballon auf seinem Weg gerade befindet, blast er innen den Körper, den inneren Raum auf: zuerst deine rechte Schulter und Schulterblatt, dann deine seitlichen rechten Rippen, deine rechte Taille, deine rechte Hüfte.
Würde dir jemand von außen bei dieser Atmung zusehen, könnte der Zuseher genau sehen, wo sich dein Luftballon gerade befindet.

Atme mehrmals, bis du ein tiefes Gefühl der fließenden Atmung in deiner rechten Körperseite empfindest.
Danach roll in die Rückenlage und beobachte deinen Körper.

Empfindest du die rechte Seite nun anders als die linke?
In der Regel empfinden wir die beiden Seiten als völlig ungleich. 

Übe nun auch die linke Seite am Boden genauso. Du wirst merken, diese 2. Seite liefert dir völlig andere Informationen als die erste Seite.
Wenn du beide Seiten regelmäßig übst, harmonisieren die beiden Seiten immer mehr.


Innerer Raum, den du gleichzeitig siehst und spürst, verändert dich körperlich und auch deine Ausstrahlung

Diese Übung kann dir zeigen, wie wichtig es ist, den inneren Körperraum immer mehr und immer besser zu erspüren.
Die jeweils beatmete Seite wird weicher, innen voller, spürbarer, du wirst spüren, dass in dir mehr Raum ist und auch viel mehr Weite.
Wenn du dieses innere Beobachten später nicht nur einseitig übst, sondern im gesamten Körper, wirst du spüren, wie tief sich der Körper erspüren lässt.

Dieses innere Bewusstsein verändert dich körperlich genauso wie dadurch in deiner Ausstrahlung.
Inneres Beobachten lässt dich deinen Körper als erfüllter spüren, lässt dich spüren, dass in dir viel mehr ist als einfach Anatomie. 

Je besser du dich selber innen erspüren lernst, desto besser kannst du sogar Schmerzen lindern oder lösen, desto wohler wirst du dich insgesamt fühlen, desto bewusster wirst du im ganz normalen Alltag handeln, bessere Entscheidungen treffen, und vieles mehr…… du wirst ganz einfach bewusster leben


Inneres Beobachten ist eine der Grundlagen von Körperbewegt

Dieses innere Spüren lernen ist eines der grundlegenden Themen von Körperbewegt.
Das Prinzip wird in Kombination mit anderen Themen verwendet, um körperliche Blockaden zu lösen, damit du dich einfacher wohler und körperlich freier fühlst, damit du den Alltag neu entdecken kannst.
Damit ermögliche ich dir deine Oase des Wohlbefindens durch tiefes körperliches Bewusstsein.

Tiefe Einblicke in diese Themen ermögliche ich dir in dem Körperbewegt-Intensivkurs ab Anfang März.
Wundere dich nicht - ich nenne diesen Kurs Ausbildung, ganz einfach deshalb, weil es eine Mischung ist aus tiefem Selber erspüren plus das Background-Wissen dazu erfahren.
Jede(r), der sich für dieses Thema interessiert, kann gerne kommen. Du brauchst keine Vorkenntnisse, und du brauchst auch nicht besonders beweglich sein.
Es ist ein Intensivkurs, in dem du mehr über die Prinzipien der Körperbewegt-Methode erfährst.
Mehr dazu findest du unter: https://www.koerperbewegt.com/ausbildung
Einen Schnuppertag dafür gibt es am 16.2.

Ich freu mich auf dich
Deine Ulrike Bauer

 

 

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